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2008 war für die Demnitzer Heimatstube wieder ein gutes Jahr

Demnitz, den 28. 01. 2009
 

Es ist an der Zeit, Rückschau zu halten und über Aufregendes und Besonderes zu berichten. Nun wird jeder denken: „Was kann es schon Aufregendes in einer Heimatstube geben?"

Lesen Sie bitte selbst!

Wir erinnern uns, im Frühjahr zum Tag der offenen Tür, besuchten uns Nichte und Neffe unseres ehemaligen Pfarrers Claus Sperling. Sie machten der Heimatstube Demnitz ein ganz besonderes Geschenk. Erste Bleistiftzeichnungen des Kunstmalers und Theologen Claus Sperling, u. a. ein verlassener Hof, Tiere und auch Porträtzeichnungen sowie Fotografien,

die ihn als Kleinkind mit seinen Geschwistern und Eltern zeigen.

Herr Reinhard Becker, Konsistorialrat i. R. und Nachlassverwalter, brachte uns zu diesem Anlass ein Original handgeschriebenes Tagebuch des Pfarrers Claus Sperling mit, und auch aus dem Nachlass des Rudolf Oßwalds erhielten wir einen Original Pfarrkalender Claus Sperlings mit handschriftlichen Ausführungen. Unserem Aufruf folgend konnten wir

erste Zeitzeugenberichte notieren, die sich insbesondere für die Erinnerungsarbeit zum Leben des Pfarrers in und mit seiner Gemeinde Demnitz gut eignen.

Die Heimatstube Demnitz wurde mit einem handgestickten Bild aus dem Nachlass der Frau Johanna Scharnow bereichert, welches bestimmt unzählige Stunden an feinster und genauer Stickarbeit bedurfte. Aus dem früheren Kolonialwarengeschäft der Fam. Scharnow kam ein handschriftliches Zeitzeugnis vom Zweiten Weltkrieg in den Bestand der Heimatstube, welches Auskunft über den Bezug von Waren auf sogenannten „Bezugsscheinen" gibt. Dazu zählten Lebensmittel und Konsumgüter, z.B. Heizmaterial, Kleidung, aber auch Genussmittel wie Alkohol, Zigaretten oder Benzin. Die Güterknappheit im Krieg kann man ersehen, sie begann auch in unserem Dorf bereits im Jahre 1939. Die Ausgabe und Verwendung dieser Bezugsscheine war nur für Demnitzer Bürger, die im Ort gemeldet waren; sie berechtigten  zum Empfang der Waren, insofern sie zur Verfügung standen.

Die Zeiten der Mangelware und dass es wirklich nichts mehr zu kaufen gab, zeigen Wortgruppen wie: „Zwei Paar Strümpfe für..." und sogar Herr von Massow, letzter Demnitzer Gutsbesitzer, ist in diesem Büchlein namentlich erwähnt, bekam die nötigsten Waren nur auf Bezugsschein. Eine Reichskleiderkarte aus den Jahren 1944/45 von Frau W. Sauer ergänzt ganz wunderbar dieses wertvolle Zeitzeugnis.

Von Frau U. Steinborn erhielten wir zwei Waagen und Stempel von der früheren Ei- und Geflügelabgabestelle Demnitz. Auch die Schulkinder wurden vor der Einschulung auf einer dieser Waagen gewogen. Einen Reisekorb von Herrn K. Schwarz, Topflappen, Musik- und Lehrbücher, Erinnerungsteller und die Heilige Schrift 1958 aus dem Besitz von

Frau M. Liebe gehören nun ebenfalls zum Bestand der Heimatstube Demnitz.

Ein Handarbeitstuch von 1905 mit verschiedenen Nähmustern, Kragen für Kleider, eine wunderschöne Kaffeekanne mit großem Blumenmuster und Goldverzierung sowie eine Kaffeekanne und kleine Milchkanne mit Rosenmuster, ebenfalls 1905, aus dem Besitz von Frau W. Sauer, verzieren nun unseren Küchenschrank.

Von Herrn Neidt erhielten wir einen elektrischen Taschenrechner aus LPG-Zeiten, und eine Blumen- und Giftspritze von früher bekamen wir von Frau Haase.

Diverse alte Fotos von Frau M. Liebe, Frau E. Melcher und Fr. Rösner, einer ehemaligen Lehrerin aus Demnitz, welche 2008 die Heimatstube mit ihrer Tochter besichtigte, bereichern nun die Fotochronik.

Die Heimatstube Demnitz bekam als Dauerleihgabe von Frau C. Vorwerk und

Herrn A. Simmat einen Ordner mit Fotos aus den vergangenen drei Jahren.

Diese neuen Leihgaben und Geschenke sind in der Heimatstube zur Besichtigung ausgestellt.

Wir bedanken uns an dieser Stelle sehr herzlich bei allen Gebern.

2008 war für die Demnitzer Heimatstube wieder ein gutes Jahr..., so begann unser Artikel und

dies trifft auf jeden Fall auf die neuen Geschenke und Leihgaben zu, aber ganz gewiss nicht auf unsere ständigen Probleme mit dem feuchten Element, das uns im vergangenen Jahr leider oft in der Heimatstube überraschte. Wir hoffen, dass hier bald die Ursache gefunden und Abhilfe geschaffen wird.

 

Im Namen des Heimatverein Demnitz e.V.

B. Oppermann und B. Theuws

 

 

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