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Kartoffelfest und Kaiserwetter

19. 10. 2009
 

Am 19.09.2009 fand unser diesjähriges Kartoffelfest statt. Alles lässt sich organisieren, wenn man so viele engagierte Helfer hat, wie wir Tempelberger. Besser gesagt: Fast alles, denn das Wetter bleibt immer noch eine unberechenbare Größe. Jemand, der es gut mit uns meinte, hatte ein paar Tage vorher zu mir gesagt: „Ihr werdet Kaiserwetter haben!" Ich habe bisher noch nicht heraus bekommen, worauf sich dieser Begriff bezieht, ob auf die Großwetterlage, die oft Mitte September noch einmal kurz den Sommer zurückbringt, oder auf die herbstlichen Kaisermanöver, die vor hundert und mehr Jahren in regelmäßigen Abständen - vielleicht bei solch herrlichem Wetter - stattfanden? Wissen Sie es?

Wir hatten jedenfalls zu unserem 11. Kartoffelfest wahrhaft „kaiserliches" Wetter. Dementsprechend war der Besucherandrang groß. Gemessen an den 17 Zentnern verarbeiteter Kartoffeln haben wir erwartungsgemäß den Vorjahresrekord gebrochen. Zum Besucher- oder Pufferzählen hatte keiner Zeit.

Obwohl die ersten zehn Zentner bereits am Tag vorher vorbereitet worden waren, wurde den ganzen Tag über weitergeschält, gekocht und gepellt. Hier fanden sich auch ohne Aufruf immer wieder Freiwillige.

Dank guter Organisation und vielfacher Hilfe von Verwandten und Bekannten aus anderen Orten, die ihre Unterstützung zum Teil selbst anboten, hat auch diesmal alles reibungslos geklappt.

Es machte auch auf die Besucher Eindruck, dass sich für die Schwerstarbeit an den Brätern auch viele „Hausmänner" fanden. 

Für die etwas längeren Wartezeiten am Pufferstand wurden unsere Gäste mit einzigartigen Puffern belohnt.

Auch alles andere schmeckte vorzüglich und war ausreichend vorhanden. An den Ständen rund um den Platz wurde das Angebot ergänzt durch Getränke aller Art, Honig, Marmelade, Kuchen, frisches Obst und Gemüse. Man konnte sich malen, anmalen oder Zöpfe flechten lassen. Spielen, hüpfen oder mit unserem Lucas fahren gehörten wie selbstverständlich zum Fest.

Nach der offiziellen Eröffnung durch die Ortsvorsteherin Sabine Riemer begann das kulturelle Programm mit Blasmusik der Schönfließer Musikanten und dem Kartoffellied, vorgetragen von Maria, Dorothea und Christa.

Die Moderation hatten Thorsten und Lothar übernommen. Irgend jemand sagte: „Ihr habt aber auch für alles Eure Leute!" Und „unsere Leute" fielen auf: der Vereinsvorstand hatte für alle Vereinsmitglieder und Helfer orangefarbene T-Shirts mit passender Aufschrift besorgt, so dass die rund 50 auf dem Platz Aktiven zusätzliche Farbtupfer setzen.

Die Junggebliebenen (Jugeta) übernahmen das Zepter und sorgten mit Tänzen und Sketchen für Stimmung. Gern machte das Publikum beim Rheinländer mit.

Schneller Wechsel an Brätern, Essen- und Bonausgabe und Kaffeestand: Die „Tempelberger Hitgiganten" waren an der Reihe und führten noch einmal Teile ihres Programms vom Sommerfest, das großen Anklang gefunden hatte, auf.

Ein Zuschauer zeigte auf Silvia und fragte: „Stand die nicht eben an der Kasse?"

Ja, natürlich! Aber jetzt war sie eben Cindy (von „Cindy und Bert") und tanzte dann auch noch bei den „Wild boots" mit.

Wer von uns einen Augenblick Pause hatte, konnte auch mal selbst etwas essen oder im Publikum sitzen und die Begeisterung der Zuschauer teilen.

Eine ganz besondere Modenschau hatten sich meine Kollegen von der Entwicklungsgesellschaft Stienitzsee aus Rüdersdorf ausgedacht. Mit selbstgeschneiderten Kostümen aus dem Kostümfundus unternahmen sie eine kleine Zeitreise. Mit mehr als
40 Personen - eigene Familie, Freunde, Bekannte - waren sie nach Tempelberg gekommen, um die Kostüme szenisch vorzuführen.

Eine passende Moderation und die musikalische Umrahmung hatten sie mitgebracht: Die Rüdersdorfer Bergkapelle unter Leitung von Natalie Flach, die wunderbar Saxophon spielte, sowie Sängerin Ilona Fölz, die mit ihren Liedern den Nerv des Publikums traf, komplettierten das anderthalbstündige Programm.

„Wie finanziert ihr das bloß? Ihr müsst doch dafür Eintritt nehmen", sagte mein Banknachbar zu mir.

Die Antwort: Nicht zu bezahlen. Die Rechnung geht auf, wenn weiterhin so viele ohne Eigennutz helfen und die Freude am Fest die Anstrengungen aufwiegt.

Und wenn Kaiserwetter ist. 

 

Im Auftrag des Fördervereins pro Tempelberg

Dr. Ch. Fielauf